Wie versichere ich Wertsachen?

Wie versichere ich Wertsachen richtig in meiner Hausratversicherung?

Gelten dafür besondere Regeln? Gibt es Vorgaben für besondere Schutzvorkehrungen? Diese und ähnliche Fragen bekomme ich immer wieder gestellt, wenn ich nach einer passgenauen Hausratversicherung gefragt werde.

Grundsätzlich sind in den aktuellen Hausrat-Tarifen am Markt Wertsachen bereits bis zu einem bestimmten Teil der Versicherungssumme automatisch mitversichert, z. B. bis 30%. Dies nennt man auch Sublimit oder Entschädigungsgrenze. Auch für Bargeld außerhalb von Wertschutzbehältnissen gelten Begrenzungen.

Das hat den Hintergrund, dass Wertsachen naturgemäß ein höheres Einbruchdiebstahl-Potential aufweisen als z. B. Einrichtungsgegenstände in der Wohnung. Denn Wertsachen können zum Einen schnell und recht einfach entwendet und auch ebenso schnell wieder zu Geld gemacht werden.

Doch was gehört denn überhaupt zu den Wertsachen?

Bargeld und Geldkarten, Schmuck und Edelsteine, hochwertige Uhren, Sparbücher und Wertpapiere, Münz- oder Briefmarkensammlungen, aber auch Edelmetalle wie Gold, Silber oder Platin sowie Antiquitäten.

Viele Haushalte besitzen einen gewissen Grundbestand an Wertsachen, z. B. Schmuck oder auch Bargeld. Daher schließt die Hausrat-Versicherung das oft ohne besondere Voraussetzungen bis zum jeweiligen Sublimit mit ein.

Wichtig ist hierbei also auch, dass die Versicherungssumme der Hausratversicherung hoch genug gewählt ist. Doch was ist, wenn die Standard-Deckung nicht ausreicht? In diesem Fall kannst Du eine Erhöhung der Grenze für Wertsachen gegen Mehrbeitrag beantragen oder in einen höherwertigen Tarif wechseln.

Die meisten Versicherer bieten hier verschiedene Tarifstufen mit unterschiedlichen Entschädigungsgrenzen an. Wenn Du unsicher bist, was Dein aktueller Tarif beinhaltet, dann lass Dich am besten dazu beraten und überprüfe in regelmäßigen Abständen, ob Deine Versicherungssumme noch ausreichend hoch ist.

Was ist noch wichtig:

Besonders bei Wertsachen solltest Du unbedingt alle Anschaffungsbelege dauerhaft und gut geschützt aufheben. Im Ernstfall eines Einbruchs muss die Versicherung in der Lage sein, den Wert Deines Besitzes ermitteln zu können. Bestenfalls machst Du Dir Kopien und bewahrst die Originale an einem anderen Ort auf.

Bei Armband-Uhren gibt es ab einem gewissen Wert auch so genannte Echtheitszertifikate. Diese tragen ebenfalls zu einer schnellen und unkomplizierten Schadenregulierung bei.

Mithilfe von zusätzlichen Sicherungsmaßnahmen lassen sich Deine Entschädigungsgrenzen für Wertsachen ebenfalls erhöhen. In zertifizierten Wertschutzschränken und Safes sind Bargeld & Co. deutlich höher in der Hausratversicherung gedeckt.

Falls Du größere Summen Bargeld lieber zu Hause „unter dem Kopfkissen“ als woanders aufbewahrst, solltest Du Dir auch einen Beleg zur Herkunft des Geldes gut aufheben – also zum Beispiel den Kontoauszug mit der Barauszahlung vom Konto oder im Fall von größeren Geldgeschenken eine schriftliche Schenkungsvereinbarung.

Bewährt hat sich auch die Erstellung einer formlosen Übersicht mit der Auflistung der einzelnen Wertsachen – vorzugsweise jeweils mit Foto dazu. Dazu genügt eine Excel-Tabelle. Diese habe ich in der jeweiligen digitalen Kundenakte abgespeichert und kann diese im Falle eines Einbruchdiebstahls auf Knopfdruck der Schadenabteilung zur Verfügung stellen.

Dies hat noch einen zweiten Vorteil:

Falls bei einem Wohnungsbrand Belege mit vernichtet werden, habe ich sie trotzdem digital in der Agentur zur Verfügung.

Übrigens empfehle ich Dir die Erstellung eines solchen Verzeichnisses auch für den übrigen Hausrat. Denn die wenigsten können auf Anhieb den Gesamtwert ihres Besitzes samt der einzelnen Gegenstände benennen. Und im Nachhinein in der Aufregung des Ernstfalles ist das noch viel schwieriger.

Die Berücksichtigung dieser Vorkehrungen schützt Dich vor unnötigen Verzögerungen und Schwierigkeiten im Schadenfall und gibt Dir das Gefühl, richtigversichert zu sein.